Für viele ist die Beamtenlaufbahn aus einem einzigen Grund sehr attraktiv: Sie bietet Sicherheit. Als Beamte/r auf Lebenszeit genießt man lebenslangen Kündigungsschutz sowie fest geregelte Arbeitszeiten, Gehälter und Aufgaben. Doch welche weiteren Vorteile bietet die Karriere beim Staat? Welche Nachteile sind zu befürchten? Und welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um verbeamtet werden zu können?
Für die Beamtenlaufbahn besteht ein Eignungsprinzip
Es existieren einige grundlegende Voraussetzungen. Wer verbeamtet werden will, muss…
- Die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen (in einigen Ausnahmefällen genügt auch die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedstaates)
- Für die freiheitliche und demokratische Grundordnung eintreten, die im Grundgesetz verankert ist
- Körperlich und geistig gesund sein, um eine uneingeschränkte Dienstfähigkeit zu besitzen
- In den vergangenen Jahren keine Haftstrafe verbüßt haben und
- Maximal 32 Jahre alt sein
Darüber hinaus gelten für die einzelnen Laufbahngruppen bestimmte Schulische Voraussetzungen:
- Einfacher Dienst: Hauptschulabschluss
- Mittlerer Dienst: Real- oder Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung
- Gehobener Dienst: (Fach-)Abitur, in einigen Bereichen wird auch ein abgeschlossenes Studium erwartet
- Höherer Dienst: abgeschlossenes Studium oder Master-Abschluss einer Fachhochschule
Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, beginnt – nach einer erfolgreichen Bewerbung – der sog. Vorbereitungsdienst. Je nach Dienstgrad umfasst dieser sechs Monate bis zu drei Jahren.
Nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes erhält man zunächst den Status „Beamte/r auf Probe“. Diese Probezeit dauert normalerweise drei Jahre, kann jedoch unter bestimmten Bedingungen verkürzt oder auch auf bis zu fünf Jahre verlängert werden. Bei Bestehen der Probezeit wird man zum „Beamten auf Lebenszeit“.
Welche Vorteile bietet eine Verbeamtung?
Der Job als Beamter bietet große Sicherheit – besonders in Krisenzeiten. Als Beamter auf Lebenszeit ist man nämlich unkündbar – außer bei Dienstunfähigkeit oder Entlassung aufgrund eines disziplinarischen Verfahrens. Außerdem erhält man durch die Tarifverträge ein fest geregeltes Gehalt, eine Altersvorsorge, geregelte Arbeitszeiten sowie einen Arbeitsplatz in der Nähe des Wohnorts. Die Laufbahn als Beamtin oder Beamter ist daher ideal für diejenigen, denen es auf ein geregeltes Leben und Planungssicherheit ankommt. Auch hat man durch Fortbildungen stets die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Weitere Vorteile sind eine günstigere Krankenversicherung, eine gute Pension und spezielle Konditionen, wenn es beispielsweise um Versicherungen und Kredite geht.
Worin liegen die Nachteile einer Verbeamtung?
Wie so oft im Leben kann ein Vorteil auch gleichzeitig ein Nachteil sein. Denn durch die vielen Regelungen in Sachen Arbeitsbedingungen besteht kein Spielraum, um über Gehalt, Arbeitszeiten oder Urlaubstage zu verhandeln. Als Beamter wird man zwar in der Regel gut bezahlt, mit den Spitzengehältern aus der freien Wirtschaft kann man damit jedoch meist nicht konkurrieren.
Des Weiteren herrschen insbesondere in Verwaltungsberufen oftmals starre Hierarchien, die wenig Gestaltungsspielraum zulassen. Ebenso genießt man wenig Flexibilität, was die Wahl der Aufgaben angeht.
Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer machen in der freien Wirtschaft von ihrem Streikrecht Gebrauch, um für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten. Als Beamter ist man allerdings dem Staat gegenüber zur Gesetztreue und zu Gehorsam verpflichtet – daher gilt dieses Streikrecht nicht für Beamte.
Es bleibt jedem selbst überlassen, ob die Vor- oder Nachteile überwiegen. Fakt ist jedoch: Derzeit sind rund 360.000 Beamtenstellen unbesetzt – es herrscht aktuell also großer Bedarf.