Nach der Corona-Pandemie hat sich die Digitalisierung und auch die Flexibilität vieler Unternehmen erhöht. Dies zeigt sich in den gestiegenen Möglichkeiten, mobil oder remote aus dem Home-Office zu arbeiten. Mittlerweile haben sich diese Formen der Arbeit auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung etabliert.
Als hybride Arbeitsweise wird die Mischung aus dem mobilen Arbeiten (von einem beliebigen Ort) per remote und Tätigkeiten im Büro beschrieben. Zwischen diesen Polen kann es je nach Modell zu unterschiedlichen Gewichtungen kommen. Die Auswirkungen von mobilem Arbeiten auf die Mitarbeiterzufriedenheit von Beschäftigten offenbart sich in der von der Technischen Universität Darmstadt herausgegebenen und von Campana und Schott unterstützten „Deutsche Social Collaboration Studie 2023“. So sei bei der Mehrheit der befragten Personen das persönliche Wohlbefinden durch Hybrid und Remote Work gestiegen.
Die Studie unterscheidet die 885 befragten Personen in „Information Worker“ (Bürobeschäftigte) und „Frontline Worker“ (Produktionsmitarbeitende). Die Ergebnisse verdeutlichen die bisherige Beobachtung, dass sich die Präferenz vom klassischen Arbeiten wegbewegt. So favorisieren 82 Prozent der Befragten zumindest 50 Prozent ihrer Arbeit per remote zu erledigen. Andererseits wollen jedoch nur 16 Prozent der Befragten vollständig remote arbeiten. Daraus zeigt sich, dass die soziale Interaktion im Büro immer noch von großer Bedeutung ist. Damit das hybride Arbeiten reibungslos und sicher möglich ist, bedarf es der Einrichtung eines digitalen Arbeitsplatzes.
Für viele Unternehmen besteht an dieser Stelle noch Handlungsbedarf. So gaben gerade mal 33,2 Prozent der Befragten an, dass Projekte zu einem digitalen Arbeitsplatz weitgehend abgeschlossen seien. Hier handelt es sich zumeist um die „Information Worker“. In ähnlich großem Umfang von ca. 33 Prozent wurden Projekte bereits begonnen. Dennoch wurde bei fast jeder fünften befragten Person noch kein Projekt zum digitalen Arbeitsplatz begonnen.
Die Mitarbeiterzufriedenheit (Employee Experience) beschreibt das Zusammenspiel aller Erfahrungen wie z.B. Vertrauen, persönliches Wachstum oder Zusammenarbeit, die Mitarbeitende während der Beschäftigung in einem Unternehmen sammeln. Insgesamt wird die Employee Experience nur zum Teil als gut bewertet. In allen Faktoren der Employee Experience zeigt sich jedoch die Korrelation zum Entwicklungsgrad des digitalen Arbeitsplatzes. Dieser Zusammenhang lässt sich auch bei den „Frontline Workern“ beobachten. Obwohl diese nicht in dem Umfang am Computer arbeiten und mobiles Arbeiten nur selten möglich ist. Hier steigt die Employee Experience dennoch insgesamt mit zunehmender Weiterentwicklung zu einem digitalen Arbeitsplatz. Dieser Prozess sollte ebenfalls mit transparenter Kommunikation begleitet werden, um die Beschäftigten mitzunehmen und dadurch Wertschätzung für die Arbeit zu zeigen.
Zusammenfassend lässt sich mit zunehmender Digitalisierung die ebenfalls steigende Zufriedenheit der Mitarbeitenden feststellen. Diese ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor in der Bindung von Mitarbeitenden an das Unternehmen und damit ein Faktor im Werben um Fachkräfte.