Die aktuelle „Global Benefits Attitudes Survey“ ergab, dass neben der Jobsicherheit und der Bezahlung auch Benefits weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung spielen.
Der Studie zufolge sind derzeit 38 Prozent der Arbeitnehmenden auf der Suche nach einem neuen Job oder zumindest offen einem Stellenangebot gegenüber. Für die von Willis Towers Watson (WTW) wurden rund 2.000 Beschäftigte in Deutschland befragt.
Es ist also nach wie vor wichtig, Instrumente zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zielgerichtet einzusetzen. Zu diesen gehören auch Benefits: So haben knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) angegeben, sich wegen der angebotenen Mitarbeiterbenefits für ihren aktuellen Arbeitgeber entschieden zu haben.
Noch Luft nach oben
Allerdings bestehen noch Entwicklungspotenziale, was die Zufriedenheit mit den Benefit-Leistungen angeht: Zwar entsprechen die Bedürfnisse bei ca. 59 Prozent der Beschäftigten den Bedürfnissen, dennoch würde nur knapp ein Viertel der Befragten den Arbeitgeber weiterempfehlen.
„Was zu einer steigenden Zufriedenheit mit den Benefits seitens der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beiträgt, ist die zunehmende Auswahlmöglichkeit. Dieses Jahr gaben 67 Prozent der Befragten an, dass sie Wahlmöglichkeiten bei den Benefits haben, das sind 13 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren“, sagt Nicoletta Blaschke, Head of Health & Benefits bei WTW.
Betriebliche Altersversorgung liegt weiterhin vorn
Zu den wesentlichen Benefits, mit welchen Organisationen Mitarbeitende gewinnen und halten können, gehört die betriebliche Altersversorgung. So sagen 31 Prozent der Befragten in Deutschland, dass die betriebliche Altersversorgung ein wichtiger Grund für die Wahl des aktuellen Arbeitgebers war – 47 Prozent sehen sie als Grund, bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben.
Wunsch nach Homeoffice
Die relative Mehrheit der Beschäftigten (42 Prozent) arbeitet laut der Befragung 2024 in hybriden Arbeitsmodellen. Lediglich 20 Prozent der Personen, die ihre Arbeit remote erledigen könnten, arbeiten noch immer ausschließlich von zu Hause aus. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 47 Prozent.
Mit zunehmender Forderung der Arbeitgeber, für hybride Arbeitsmodelle zurück ins Büro zu kommen, steigt der Wunsch der Beschäftigten, mehr im Homeoffice zu arbeiten. Unter den Arbeitnehmenden mit Kindern unter 18 Jahre ist diese Zahl nochmals höher (Frauen: 58 Prozent, Männer 56 Prozent). Beschäftigte, die sich mehr Homeoffice wünschen, fühlen sich ausgebrannter, weniger engagiert und wechselbereiter als diejenigen, die mit dem Verhältnis zufrieden sind.
Mehrheit der Mitarbeitenden fühlt sich fair behandelt
Laut der Studie „Global Benefits Attitudes“ liegt der Equity Index im Jahr 2024 bei 58 Prozent. Der Equity Index fasst die Ansichten der Mitarbeitenden in sechs Punkten zusammen: faires Gehalt, Karriereaussichten, Erlernen neuer Fähigkeiten, Würde und Respekt, Gefühl der Wertschätzung und Möglichkeit, man selbst zu sein. Er gibt den Prozentsatz der Arbeitgeber an, die zu mindestens vier der sechs Punkten eine positive Meinung haben.
Der niedrigste Equity Index besteht bei Menschen mit Behinderung (46 Prozent), Mitarbeitenden mit geringem Einkommen von weniger als 35.000 Euro im Jahr (50 Prozent) sowie bei der Generation Z (53 Prozent). Das größte Verbesserungspotenzial sehen die Befragten in den Karrierechancen. Hier geben nur 46 Prozent aller Befragten an, dass sie diese als fair empfinden. Auch beim Thema Fair Pay gibt es immer noch Luft nach oben: 36 Prozent nehmen die Vergütung nach wie vor als ungerecht wahr.