Rund 2,3 Millionen Beschäftigten arbeiten im öffentlichen Dienst. Sie sind von den im kommenden Jahr anstehenden Tarifverhandlungen betroffen. Aus diesem Grund befragt die Gewerkschaft ver.di aktuell die Beschäftigten zu ihren Prioritäten.
Forderungen für die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst
Am 31. Dezember endet die Laufzeit des aktuell gültigen TVöD. Deshalb beginnen Anfang 2025 die Tarifverhandlungen für die ca. 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen. Im vergangenen Jahr wurde im Ergebnis eine Mischung aus Inflationsausgleichsprämie, einem Sockelbetrag und einer prozentualen Entgeltsteigerung verhandelt. Nun geht es für die Gewerkschaften darum, eine neue Forderung aufzustellen. Dazu befragt ver.di gerade die Beschäftigen.
ver.di startet Umfrage: Was ist den Beschäftigten wichtig?
Bereits im Frühjahr wurden in einer Umfrage die Schwerpunkte der Arbeitnehmer abgefragt. Demnach spielte vor allem das Thema Arbeitszeit für viele Beschäftigte eine große Rolle. Die aktuelle Befragung hat zum Ziel, das Meinungsbild im öffentlichen Dienst so gut wie möglich einzuholen und so zu einer konkreten Forderung zu kommen.
So wird in der Online-Befragung gefragt: „Zu welchen Themenbereichen sollen wir Forderungen stellen?“
Folgende Antworten stehen zur Auswahl; Mehrfachnennungen sind dabei möglich:
- Mehr Geld für besondere Erschwernisse (z. B höhere Zuschläge für Schichtarbeit, bessere Vergütung der Rufbereitschaft, bezahlte Pausen bei Wechselschicht, Überstundenzuschläge für Teilzeitbeschäftigte ab der ersten Stunde)
- Maßnahmen zur Entlastung (z. B. 4-Tage-Woche, mehr Urlaubstage, Altersteilzeit, Reduzierung von geteilten Diensten, Arbeitszeitverkürzung)
- Attraktivere Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst (z. B. Wahlmöglichkeit zwischen Vergütungserhöhungen und geringere Arbeitszeit bzw. zusätzliche freie Tage, Sabbatical, Homeoffice, Angebote zur Gesundheitsvorsorge / Prävention)
Streik und Aktionen: ver.di befragt Beschäftige zu ihrer Bereitschaft
Des Weiteren werden die Angestellten gefragt, inwieweit sie bereit wären, an Aktionen oder – wenn nötig – an Streiks teilzunehmen, also ob sie die Bereitschaft besäßen, sich an der Tarifrunde zu beteiligen. In der Vergangenheit hatten die Beschäftigten stets eine hohe Streikbereitschaft an den Tag gelegt.
Allerdings stand im letzten Jahr auch nach der letzten Verhandlungsrunde kein Ergebnis fest. Dieses konnte erst mithilfe einer Schlichtung gefasst werden. So haben Arbeitgeber (VKA und Bund) und die Gewerkschaften den Schlichterspruch als Grundlage für das Tarifergebnis angenommen. Knackpunkt war u.a. die Laufzeit des Tarifvertrags. Während Gewerkschaften die Laufzeit gerne auf ein Jahr begrenzen, wollen Arbeitgeber stets eine deutlich längere Laufzeit.
Terminkette für die TVöD-Tarifverhandlungen 2025
Die gewerkschaftlichen Forderungen werden Anfang Oktober veröffentlicht, die Verhandlungen beginnen Ende Januar 2025. Folgende weitere Termine stehen in Bezug zu den Tarifrunden fest:
27. September 2024 | Ende der Beschäftigten-Befragung im öffentlichen Dienst durch die Gewerkschaften |
9. Oktober 2024 | Bekanntgabe der Forderungen durch die Gewerkschaften |
24. Januar 2025 | Erste TVöD-Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst |
17. – 18. Februar 2025 | Zweite TVöD-Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst |
14. – 16. März 2025 | Dritte TVöD-Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst |