Eines der größten Probleme der ländlichen Regionen ist die sogenannte „Landflucht“ – immer mehr junge Menschen ziehen in die Großstädte. Der Hauptgrund dafür ist meistens die bessere digitale Infrastruktur. Je weiter diese Entwicklung fortschreitet, desto schwieriger wird es für Kommunen, die aufklaffenden Lücken zu schließen – sei es in Bezug auf vermehrte Leerstände, sich ausdünnender Nahverkehr oder sogar die geregelte Nachfolge bei den Arztpraxen.
Dieser aktuellen Problematik widmete sich u. a. die ARD-Themenwoche mit dem Titel „Stadt. Land. Wandel.“, die in der Woche vom 08. – 13. November im Ersten Deutschen Fernsehen und den regionalen Rundfunkanstalten ausgestrahlt wurde.
Digitale Infrastruktur muss stimmen
Der Wandel schlägt sich auch im Immobilienmarkt nieder: Während die Quadratmeter-Preise und Mieten für Häuser und Wohnungen in den Großstädten geradezu explodiert sind, wird es auf dem Land immer schwieriger, überhaupt zahlungswillige Interessenten zu finden. Doch es ist auch ein Trend in die andere Richtung zu beobachten: Denn viele Familien sind weder bereit noch dazu in der Lage, astronomische Mieten oder Kaufpreise zu zahlen und wollen dementsprechend zurück aufs Land. Dort – so hoffen sie – ist das Leben stressfreier und die Kinder können auch in Ruhe aufwachsen.
Allerdings gibt es für sie eine Grundbedingung: Die digitale Infrastruktur muss stimmen.
Sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich sind schnelles Internet und ein guter Mobilfunk-Empfang elementar. Gleiches gilt selbstredend für kleine und mittlere Unternehmen und auch für Handwerksbetriebe, die oft große Datenmengen versenden und empfangen.
Lockdown eröffnete neue Möglichkeiten
Einen Lichtblick gibt es aber doch: Durch die mittlerweile mehr als 19 Monate andauernde „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, die als Reaktion auf die Corona-Pandemie ausgerufen wurde, gab es große Fortschritte bzgl. der Nutzung des Homeoffice-Modells. In vielen Unternehmen und Organisationen gibt es nun Überlegungen, Heimarbeit auch nach dem Ende der Pandemie für die eigenen Beschäftigten anzubieten. Der Vorteil für die Mitarbeiter liegt ganz klar in der Zeit- und Kostenersparnis aufgrund des wegfallenden Wegs zur Arbeit.
Viele öffentliche Verwaltungen haben im Zuge dessen auch verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, um den Bürgern zukünftig zeitraubende Behörden-Besuche zu ersparen.
„Saarthema“: Das Saarland im Wandel
Eine im Zuge der bereits angesprochenen ARD-Themenwoche im SR ausgestrahlte Sendung des saarländischen Magazins „Saarthema“ widmete sich ebendieser Problematik – dem Spannungsfeld zwischen der mangelhaften (digitalen) Infrastruktur in ländlichen Regionen auf der einen Seite und den dort wohnhaften Bürgern auf der anderen Seite, die mittlerweile immer höhere Anforderungen an die technischen Rahmenbedingungen im eigenen Dorf haben.
Die ARD-Themenwoche mit dem Titel „Stadt.Land.Wandel“ beschäftigte sich eine Woche lang mit der Zukunft der städtischen und der ländlichen Regionen. Weitere Infos und Videos finden Sie auf https://www.ardmediathek.de/themenwoche/.
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